Kink Aware Professional

Vom Akzeptieren zum Bestärken:
Der Unterschied, der zählt

Um eine gemeinsame Sprache zu finden, ist es wichtig, die feinen, aber bedeutsamen Unterschiede zu verstehen:

  • Kink-Friendly: Dies ist die Basis. Ein:e „kink-freundliche:r“ Therapeut:in wird dich nicht für deine Neigungen oder Praktiken verurteilen. Er oder sie hat eine grundlegend offene Haltung, aber möglicherweise kein spezifisches Fachwissen.

  • Kink-Aware: Hier geht es einen Schritt weiter. „Kink-bewusste“ Professionals haben sich aktiv mit den Konzepten, der Sprache und den Sicherheitsaspekten (z.B. SSC/RACK) von BDSM und Kink auseinandergesetzt. Sie verstehen die Kultur und können deine Erfahrungen einordnen, ohne diese pathologisieren zu müssen.

  • Kink-Affirmative: Das ist mein Ansatz. „Kink-bestärkend“ zu arbeiten bedeutet für mich, Kink und BDSM nicht nur zu verstehen und zu akzeptieren, sondern sie als eine legitime und potenziell bereichernde Form des Ausdrucks und der Beziehungsgestaltung anzuerkennen.

Mein Ansatz:
Kink-Affirmative

Die Arbeit mit Menschen aus der BDSM- und Kink-Community ist für mich mehr als nur eine Spezialisierung – sie ist eine Haltung. Oft werden Begriffe wie „kink-friendly“ und „kink-aware“ synonym verwendet, doch die Unterschiede sind in der therapeutischen Praxis entscheidend. Auf dieser Seite möchte ich Ihnen transparent machen, was diese Begriffe bedeuten und wie ich arbeite: nämlich kink-affirmative.

Kink als Ressource

Für mich ist BDSM eine Erweiterung des persönlichen Handlungsspielraums. In Anlehnung an die Erlebnisaktivierung der Integrativen Therapie sehe ich hier eine kraftvolle Ressource für persönliches Wachstum, intensive Begegnungen und Selbstwirksamkeit. Mein Ziel ist es nicht, Kink als „Problem“ zu betrachten, sondern alle Neigungen als Teil deiner Persönlichkeit wertzuschätzen und in die Therapie zu integrieren.

Kink Affirmative

Destigmatisierung als professioneller Auftrag:

Von ICD-10 zu ICD-11

Die Pathologisierung von sexuellen Vorlieben hat lange zu Stigmatisierung und Leid geführt. Die alte Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) war hier oft unscharf und trug zur Stigmatisierung von Menschen bei, deren Sexualität von der Norm abweicht.

Glücklicherweise hat hier ein Umdenken stattgefunden: Die neue ICD-11 macht einen entscheidenden Schritt nach vorn. Sie differenziert klar zwischen Paraphilien (atypische sexuelle Interessen) und paraphilen Störungen. Eine Störung liegt nur dann vor, wenn das sexuelle Interesse zwanghaft ist, zu erheblichem Leid bei der Person selbst führt oder die Ausübung die Rechte und die Zustimmung anderer verletzt.

Diese Unterscheidung ist die wissenschaftliche Grundlage für eine entpathologisierende und affirmative Arbeit. Sie bestätigt, was in der Kink-Community längst gelebter Konsens ist: Atypisch ist nicht gleich krankhaft.

Und weil es nicht zu oft gesagt werden kann:
BDSM ohne Konsens ist kein BDSM, sondern Gewalt und somit ein Straftatbestand!

Natascha Ditha Berger
KAPA

Mein Engagement: Gründerin und Präsidentin von KAPA

Um diese Haltung zu professionalisieren und Menschen eine Anlaufstelle für qualifizierte Hilfe zu bieten, habe ich 2020 den Verein KAPA – Kink Aware Professionals Austria mitgegründet und bin heute als dessen Präsidentin tätig – ihr dürft auch Head Mistress zu mir sagen ;)

Auf kapa-expert.com findest du ein Netzwerk von diversem Fachpersonal, wie zB geprüften Therapeut:*innen, Berater:innen und Ärzt:innen, die sich zu einer wertschätzenden und kompetenten Arbeit im D-A-CH-Raum verpflichtet haben.

Was tun bei Leidensdruck?
Ein Blick mit Sexocorporel

Manchmal können sexuelle Wünsche oder Praktiken dennoch zu inneren Konflikten oder Beziehungsproblemen führen. Mein therapeutischer Ansatz, der auch auf dem sexualtherapeutischen Modell Sexocorporel basiert, ist hier klar: Wir können und wollen keine Begierden „wegtherapieren“.

Stattdessen schauen wir uns an, welche Komponenten deiner Sexualität vielleicht zu wenig Raum bekommen. Wir arbeiten daran, neue Handlungsmöglichkeiten und Erfahrungen hinzuzufügen, um dein erotisches Repertoire zu erweitern und einen selbstbestimmten, lustvollen Umgang mit deiner Sexualität zu finden.

Wenn du eine Therapeutin suchst, die deine Lebens- und Liebesweise nicht nur toleriert, sondern versteht und als Ressource begreift, dann bist du bei richtig. Ich feiere dich dafür, und freue mich dich auf deinem individuellen Weg zu begleiten. Kontaktieren mich gerne für ein Erstgespräch.

Psychotherapie